Medienpreis Luft- und Raumfahrt 2025: Sechs Gewinnerinnen und Gewinner ausgezeichnet!
Oberpfaffenhofen, 13. November 2025 - Sechs Journalistinnen und Journalisten wurden gestern Abend bei der feierlichen Verleihung bei der Deutschen Aircraft in Oberpfaffenhofen mit dem Medienpreis Luft- und Raumfahrt 2025 ausgezeichnet. Die Beiträge zeigen eindrucksvoll, wie Luft- und Raumfahrtjournalismus heute gesellschaftliche Relevanz, technische Tiefe und erzählerische Qualität vereint.
Der Preis wird vom Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie e.V. (BDLI) vergeben und ist mit insgesamt 18.000 Euro dotiert. Ausgezeichnet wurden Beiträge in den Kategorien Luftfahrt, Raumfahrt, sowie zwei Sonderpreise für Nachwuchsautor:innen und Lokal-/Regionaljournalismus. Aus einer Rekordzahl an Einreichungen wählte eine unabhängige Jury die besten Beiträge in den vier Kategorien aus.
Den Preis in der Kategorie Luftfahrt erhielt Florian Guckelsberger (Deutschlandfunk) für seine Hörfunk-Reportage "Nerventerror – Wie der Drohnenkrieg in die Ohren kriecht". Der Beitrag macht deutlich, welche Folgen Kampddrohnen für Zivilisten und Soldaten hat. „Die Auszeichnung trägt dazu bei, dass sich mehr Menschen mit den Folgen von Drohnen in Konfliktgebieten beschäftigen. Meine Recherche hat mir gezeigt, wie rasant die Entwicklungen in diesem Bereich sind und wie viele fundamentale Fragen gleichzeitig noch unerforscht sind“, so Guckelsberger. Die Jury würdigte die Arbeit als herausragend, weil sie den akustischen Schrecken des Krieges eindrucksvoll vermittelt und Momente schafft, die unter die Haut gehen.
In der Kategorie Raumfahrt überzeugte in diesem Jahr Fabian Wolf (ARTE)
mit seiner Dokumentation "Die Sonne (Le Soleil)". Im Mittelpunkt steht die Sonne - einen Himmelskörper, der zugleich Ursprung des Lebens und seine größte Gefahr ist. Die Jury lobte den Beitrag als emotional bewegend, mit spektakulären Bildern und faszinierenden Originalaufnahmen, die die jahrelange Arbeit eindrucksvoll sichtbar machen. „Mit der Hilfe einer ganzen Reihe toller Filmschaffender ist er vielleicht sogar mein persönliches Meisterstück. Mein besonderer Dank gilt den außergewöhnlichen Menschen, die diesen Film vor der Kamera zu dem gemacht haben, was er ist.“, sagte Wolf bei der Preisverleihung.
Mit dem Sonder- und Nachwuchspreis wurden Anna Weiß und Victor Meuche (ZEIT online) ausgezeichnet. Ihr Artikel „Dann werde ich eben die erste fünffache Mutter im All“ “ porträtiert eine besondere Familie- Gerhard Thiele und seine Tochter Insa – beide Astronauten – sprechen darüber, wie Familienleben geht, wenn einer immer mit dem Kopf in den Sternen ist. „Wir freuen uns, mit dem Preis mehr Aufmerksamkeit auf Vereinbarkeit von Familie und Forschung zu lenken“, so die Autoren. Die Jury begeisterte das Interview durch sein brandaktuelles Thema und seine berührende Tiefe.
Der Sonderpreis für Regionaljournalismus wurde in diesem Jahr gleich zwei Mal vergeben. Benjamin Weinmann (Schweiz am Wochenende) erhielt ihn für seinen Artikel "Blei für die Crème de la Crème". Weinmann betonte bei der Preisverleihung: „Der Beitrag, der international breite Resonanz fand, hat anhand eines konkreten Falls bei der Swiss einen zentralen Branchen-Konflikt aufgedeckt: den zwischen Luxus-Ansprüchen der Passagiere und den Nachhaltigkeitsbemühungen der Airlines”. Die Jury zeichnete die Arbeit aus, weil sie das kuriose und zugleich wirtschaftlich relevante Dilemma zeigt, einen Flieger ins Gleichgewicht zu bringen.
Der zweiten Sonderpreis für Lokaljournalismus ging an Angela Ursula Lembo-Achtnich (Schweizer Familie) "Die Eisprinzessin greift nach den Sternen", der Audrey Aebis Passionen besondere Passionen porträtiert: Eistanz und Raumfahrt. Die Jury lobte den Artikel als feinfühlig und inspirierend – er zeigt, wie große Träume regional beginnen und bis in die Raumfahrt führen können. Über die Auszeichnung freute sich Angela Lembo freute aus zwei Gründen: „Diese Auszeichnung bedeutet mir sehr viel – in doppelter Hinsicht. Sie ehrt nicht nur meine persönliche Arbeit, sondern setzt auch ein Zeichen in Zeiten, in denen viele Medienhäuser unter Spardruck stehen: Für Qualität im Journalismus lohnt es sich, hartnäckig zu recherchieren, Zeit zu investieren und eine Extrameile zu gehen.“
Rund 100 Gäste aus Medien, Industrie und Wissenschaft versammelten sich am Donnerstagabend in den Hangars der Deutschen Aircraft in Oberpfaffenhofen. Inmitten von Flugzeugen wurde nicht nur gefeiert, sondern auch diskutiert: über die Rolle von Journalismus in Zeiten technologischer Umbrüche, über die Zukunft der Luft- und Raumfahrtindustrie und über die Verantwortung und Rolle der Medien. Journalistinnen und Journalisten tauschten sich mit Vertreterinnen und Vertretern der Branche aus.
Marie-Christine von Hahn, Hauptgeschäftsführerin des BDLI, betonte in ihrer Ansprache: „Die ausgezeichneten Beiträge zeigen, wie relevant Luft- und Raumfahrt für unsere Zukunft sind – und wie wichtig faktenbasierter Journalismus in Zeiten von Desinformation bleibt.“ Auch Gastgeber Nico Neumann, Geschäftsführer der Deutschen Aircraft, unterstrich die Bedeutung des Preises: „Luft- und Raumfahrt brauchen nicht nur Ingenieurkunst, sondern auch kluge Köpfe, die darüber berichten.“
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