Ergebnisse der ESA-Ministerratstagung in Sevilla stärken den Raumfahrtstandort Deutschland

Berlin
• Deutschland übernimmt wichtige Führungsrollen bei der ESA
• Starkes Invest in Klima, Sicherheit und Technologie
• Ausbau der internationalen Kooperation mit Mondmission und Fortführung der ISS
• Sicherung des unabhängigen europäischen Zugangs zum All mit der Ariane 6
• Stärkung der Raumfahrt-KMUs in Deutschland

Berlin, 29.11.2019 – Der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) begrüßt die Ergebnisse der gestern in Sevilla zu Ende gegangenen ESA-Ministerratstagung als herausragenden Erfolg.

Deutschland hat sich an dem gezeichneten Gesamtvolumen von rund 14,4 Mrd. Euro mit knapp 3,3 Mrd. Euro beteiligt und ist damit größter Beitragszahler der ESA.

BDLI-Vizepräsident Raumfahrt, Marco Fuchs, erklärt: “Die Bundesregierung hat in schwierigen Verhandlungen durchgesetzt, dass Deutschland als Raumfahrt-Standort weiter gestärkt wird: Gerade die Technologieprogramme sind es, die unsere Industrie vom Systemhaus über die mittelständisch geprägte Zulieferindustrie bis hin zum Start-up in die Lage versetzen, sich langfristig internationale Wettbewerbsfähigkeit zu erarbeiten. Wir danken dem Leiter der Deutschen Delegation und Koordinator der Bundesregierung für die Luft- und Raumfahrt, Thomas Jarzombek, dem DLR-Vorstand Raumfahrtmanagement, Dr. Walther Pelzer, der Bundesregierung und dem Deutschen Bundestag sehr für ihren Einsatz für unsere Zukunftsbranche und die weitsichtige deutsche Beteiligung an den Programmen.“

Durch die deutschen Zeichnungen werden die heimischen Unternehmen in den nächsten Jahren wieder zahlreiche ESA-Programme führen. „Gerade die Lösung des wichtigen Zukunftsthemas Klimawandel kann unsere Industrie nun entscheidend mitgestalten“, so Fuchs.

„Die weitere Stärkung der Erdbeobachtungsprogramme und der Start in eigenständige europäische robotische Mondmissionen werden die weltweit anerkannten deutschen Raumfahrtkompetenzen weiter ausbauen. Auch in den Raumfahrtsicherheitsprogrammen haben wir jetzt eine gute Grundlage“, erläutert Andreas Hammer, Mitglied des BDLI Präsidiums. „Und wir werden mit der Ariane 6 und der kurz vor der ESA Ministerratstagung Space 19+ erklärten europäischen Präferenz einen zuverlässigen und unabhängigen europäischen Zugang zum All haben.“

Weiterhin ist mit den Zeichnungen für die optische Kommunikation und zum Ausbau von 5G mit Raumfahrt eine wichtige Basis geschaffen: „Wir müssen alles daransetzen, die Bedeutung der Raumfahrt für unser aller tägliches Leben noch stärker in das Bewusstsein aller Bürgerinnen und Bürger zu bringen“, führt Hammer aus. „Ein Leben ohne Raumfahrt ist heute nicht mehr möglich und würde uns technologisch und vom ganzen Lebensstil in die 1950-Jahre zurückwerfen. Wir begrüßen sehr, dass diese Unverzichtbarkeit der Raumfahrt-Leistungen sich auch in den Zeichnungen der Raumfahrtanwendungsbereiche widerspiegelt.“

Fuchs ergänzt: „Die weitreichende Bedeutung der Raumfahrt wird inzwischen in allen Ressorts anerkannt. Nun blicken wir optimistisch in die Zukunft, auch hinsichtlich der Stärkung des Nationalen Programms für Weltraum und Innovation auf 500 Mio. Euro p.a. Dieser Ausbau wird die Leistungsfähigkeit unserer deutschen Raumfahrtindustrie mit ihren Standorten wie Bremen, Bochum, Darmstadt, Jena, Stuttgart, Schwetzingen, Augsburg, Friedrichshafen, Lampoldshausen, München und Berlin im harten globalen Wettbewerb fördern.“

Die im BDLI organisierten deutschen Raumfahrtunternehmen hatten sich im Vorfeld der ESA-Ministerratstagung mit der Bundesregierung und dem DLR verständigt und sich für starke deutsche Programmbeteiligungen eingesetzt.