Unterstützung von Leuchtturmprojekten / Exploration und Wissenschaft

Eine zentrale Rolle für die Raumfahrtforschung nehmen internationale Kooperationen ein. Gleichzeitig verfolgt die ESA zunehmend das Ziel, von internationaler Abhängigkeit zu eigenständigen oder ESA-geführten Missionen überzugehen, um Europas technologische Autonomie im Weltraum zu stärken.

Leuchtturmprojekte wie die Mond- (ARTEMIS ESM / Argonaut) und Mars-Missionen (ESA MSR ERO) oder auch Post-ISS-Szenarien (Starlab oder andere US-Kooperationen) sind entscheidend für den technologischen Fortschritt und die transatlantische Zusammenarbeit. Hier besteht großes Potenzial,  kommerzielle Geschäftsmodelle zu entwickeln, unter anderem durch Spin-Outs. Diese Missionen legen gleichzeitig den technologischen Grundstein für eine souveräne Handlungsfähigkeit Deutschlands und Europas im Weltraum. Daher ist eine dringende Unterstützung dieser Projekte bei der ESA-Ministerratskonferenz 2025 erforderlich - mit einem Mitteleinsatz, der eine nachhaltige Umsetzung ermöglicht und die strategische Unabhängigkeit Europas weiter vorantreibt. 

PLATO artist impression
OHB

OHB

Die Mission PLATO (PLAnetary Transits and Oscillations of stars) der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) sucht mit über 26 Kameras nach erdähnlichen Exoplaneten, die Sterne außerhalb unseres Sonnensystems umkreisen. PLATO wird am Lagrange-Punkt L2, 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, positioniert, um ungestörte Beobachtungen durchzuführen. Von dort aus wird die Sonde helle Sterne über längere Zeiträume photometrisch beobachten, um Lichtverluste zu erkennen, die auftreten, wenn Planeten vor ihren Sternen vorbeiziehen und einen Teil des Lichtes blockieren.

Die Mission zielt darauf ab, neue Erkenntnisse über Exoplaneten und ihre Sterne zu gewinnen, um die Entstehung und Entwicklung von Planeten besser zu verstehen. Wissenschaftler hoffen, Antworten auf die Fragen zu finden, ob unser Sonnensystem einzigartig ist und welche Eigenschaften erdähnliche Planeten in der bewohnbaren Zone anderer Sterne haben. Zudem wird die seismische Aktivität von Sternen gemessen, um deren Charakterisierung, einschließlich des Alters, zu verbessern. Die OHB System AG wurde von der ESA als Hauptauftragnehmer für die Entwicklung von PLATO ausgewählt, einschließlich der Lieferung des zweieinhalb Tonnen schweren Satelliten und der Unterstützung bei der Startkampagne sowie der Inbetriebnahme im Orbit.

MT Aerospace
MT Aerospace

MT-AEROSPACE

Explorationsthemen stärken die wissenschaftliche und technologische Führung sowie die geopolitische Unabhängigkeit Europas. ESA-Projekte wie der Mondlander Argonaut ermöglichen gleichzeitig die internationale Zusammenarbeit mit anderen Raumfahrtnationen. Orbitale Treibstoffdepots als Teil einer orbitalen Raumtransport-Infrastruktur ermöglichen die Betankung von Explorationsfahrzeugen, die langfristig gesehen die Menschheit auf eine interplanetare Expansion vorbereiten können. 

 

Raumfahrt ist eine Zukunftstechnologie und muss nachhaltig durch entsprechende Mittel des Bundes gestärkt werden. Desweiteren spielt für die Sicherung der europäischen Mobilität im All der Aufbau einer In-Space Transporter und Orbitalen Treibstoffdepots eine entscheidende Rolle. MT-Aerospace arbeitet derzeit bereits sowohl an Technologien für den kryogenen Treibstofftransfer im All als auch an Landebeinen und Strukturen für wiederverwendbare Trägerraketen als Teil der Raumtransportinfrastruktur.

Hensoldt Space Telescope
Nikolas Herrbach | Hensoldt

HENSOLDT

"Exploration - Optiken für die Erforschung des Weltraums" Die Beiträge von HENSOLDT zu den ESA-Missionen BepiColombo zum Planeten Merkur und der JUICE zu den Jupitermonden sind von zentraler Bedeutung für die europäische Wissenschaft im Weltraum und für die Gewinnung bahnbrechender Daten zur Erforschung unseres Sonnensystems. Unsere Laser-Altimeter liefern präzise topographische Oberflächen-Daten, die es ermöglichen, Planetenoberflächen sichtbar zu machen und verborgene Strukturen unter eisigen Krusten aufzudecken. Im James-Webb-Weltraumteleskop sorgen die Präzisionsmechanismen von HENSOLDT für Beobachtungen mit höchster Winkelauflösung, die unser Verständnis der Ursprünge des Universums und der chemischen Zusammensetzung von Himmelskörpern erweitern. Innovative optische und sensorische Lösungen von HENSOLDT ermöglichen wegweisende Weltraumforschung und eine breitbandige Erkundung des Weltalls.

ArianeGroup
ArianeGroup

ArianeGroup

ArianeGroup entwickelt und produziert an seinen Standorten in Deutschland Antriebssysteme für eine Vielzahl von Satelliten und Raumfahrzeugen. Beispielsweise die ESA-Forschungsmission JUICE fliegt mit einem Triebwerk von ArianeGroup zum Jupiter. ArianeGroup liefert sowohl komplette Antriebssysteme als auch einzelne Triebwerke samt der erforderlichen Komponenten und Unterbaugruppen wie Tanks, Ventile oder Klappen.

ArianeGroup hat mit Airbus Defence and Space mehrere Vereinbarungen über die Produktion des Europäischen Servicemoduls (ESM) des Orion-Raumschiffs unterzeichnet. In diesem Zusammenhang wird ArianeGroup die Systemintegration und Testaktivitäten für das Antriebsteilsystem, für Teile des Thermalsystems und der dazugehörigen Elektroniksysteme übernehmen sowie wichtige Komponenten für das Antriebsteilsystem liefern: unter anderem 24 Lageregelungstriebwerke, zwei Hochdruckregler, diverse Treibstoffventile sowie vier Treibstofftanks und zwei Hochdruck-Heliumtanks zur Bedrückung der Treibstofftanks in der Schwerelosigkeit. Auch bei der Systemintegration und Abnahme des ESM für das Orion-Raumschiffs in den USA ist ArianeGroup involviert.

Starlab Space
Starlab Space

AIRBUS

Starlab ist ein transatlantisches Joint Venture von Voyager Technologies und Airbus sowie weiteren internationalen Partnern, das die kommerzielle Raumstation Starlab entwirft, baut und betreiben wird. Starlab soll der Internationalen Raumstation (ISS) nachfolgen, die 2030 außer Dienst gestellt wird. Starlab wird in einem einzigen Start in den Orbit gebracht und nur wenige Wochen später den Betrieb aufnehmen können.

Die Raumstation wurde entwickelt, um 100% der Nutzlastkapazität der ISS (ausgenommen des russischen Segments) bereitzustellen, mit der Fähigkeit, mehr als 400 Experimente und technische Untersuchungen pro Jahr durchzuführen. Die Raumstation wird einen weltweiten Kundenstamm von Raumfahrtagenturen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen bedienen. Starlab konzentriert sich auf Forschung und Entdeckung in den Bereichen Gesundheit, Pharma, Landwirtschaft, Energie, Technologie, Fertigung und vieles mehr. Die Starlab Raumstation ermöglicht eine kontinuierliche menschliche Präsenz im Low-Earth-Orbit und einen nahtlosen Übergang der Mikrogravitationsforschung von der ISS in das neue Zeitalter der kommerziellen Raumstationen. Wesentliche Teile des Starlab Programm-Managements und der Ingenieurtätigkeiten erfolgen an den Airbus Standorten in Bremen und Friedrichshafen.