Technologie- und Anwenderprogramme
Nur durch technologische Entwicklungen im Land wird die heimische Industrie für den internationalen Wettbewerb gestärkt und werden technologische
Fähigkeiten in Deutschland gehalten. Dazu zählen autonome Operationsfähigkeit und Systeme, optische und SAR-Instrumente der nächsten Generation,
Weiterentwicklung von Antriebssystemen, Quantenverschlüsselung, KI-fähige Satellitenplattformen, CFK-Fertigungsfähigkeit und neue Landesysteme.

OHB
IIMEO (Instantaneous Infrastructure Monitoring by Earth Observation) zielt darauf ab, die Überwachung kritischer Infrastrukturen in Echtzeit mit Hilfe einer Konstellation von Kleinsatelliten in einer niedrigen Erdumlaufbahn (LEO) zu ermöglichen. Konkret wird eine innovative Nutzlast aus mehreren Kameras und SAR entwickelt, deren Daten direkt an Bord der Erfassungsplattform fusioniert und verarbeitet werden, um Aktualität zu erreichen. Darüber hinaus wird die Nutzlast in einen End-to-End-Demonstrator für die Überwachung von Eisenbahnstrecken integriert und von der nationalen Eisenbahninfrastrukturgesellschaft Serbiens, Serbian Railway Infrastructure, getestet. Um das Risiko zu verringern, wird für den Demonstrator ein Flugzeug anstelle einer Satellitenkonstellation eingesetzt, doch sollen die Kosten für den späteren Ersatz des Flugzeugs durch Satelliten, der das Folgeprojekt wäre, minimiert werden. IIMEO wird von OHB Digital Connect koordiniert und von der Europäischen Union als Innovationsmaßnahme im Rahmen des Programms Horizon Europe finanziert.
CGI
Wichtigste Aufgabe im Bereich von Hochtechnologien ist die stete Förderung von Innovationen. Nur durch technologische Entwicklungen im eigenen Land wird die deutsche Raumfahrtindustrie in die Lage versetzt, im internationalen Wettbewerb zu bestehen, bzw. können Expertise und Fähigkeiten in Deutschland gehalten werden. Eine starke Beteiligung Deutschlands an ESA ARTES und GSTP Programmen ist daher alternativlos. Mit dem Einzug von Künstlicher Intelligenz bei weltraum- wie auch bodenseitiger Raumfahrtinfrastruktur werden immer mehr Aufgaben mit direkten Entscheidungen des Menschen an Algorithmen und Maschinen abgegeben. Um souverän in Zukunft agieren und das Potential der KI gewinnbringend nutzen zu können, muss Deutschland in Schwerpunktthemen zur KI investieren. CGI Deutschland zeigt gerade bei der laufenden ESA-Mission PhiSat-2, wie KI bei der Auswertung von Erdbeobachtungsbildern helfen kann, Informationen bereits an Bord des Satelliten zu extrahieren und damit schneller als bisher z.B. beim Krisenmanagement zu unterstützen.

ArianeGroup
Prometheus ist ein von ArianeGroup im Auftrag der Europäischen Weltraumorganisation ESA entwickelter Technologieträger für ein wiederverwendbares Triebwerk, das mit Flüssigsauerstoff und Methan oder Wasserstoff betrieben wird. Das Programm dient der Vorbereitung einer Familie kostengünstiger Triebwerke mit einem Schub von 100 bis 120 Tonnen, wobei 70 Prozent der Komponenten im 3-D-Druckverfahren hergestellt werden. Die Schubkammer des Prometheus-Triebwerks, in der die Treibstoffe gemischt und gezündet werden, wird am Standort von ArianeGroup in Ottobrunn/Taufkirchen im Landkreis München entwickelt und hergestellt.
PROMETHEUS | ArianeGroup
ELECTRIC PROPULSION | ArianeGroup

Bauteile aus Kohlefaserverbundwerkstoff für eine leichte Oberstufe der Ariane 6. ArianeGroup in Bremen entwickelt im Auftrag der Europäischen Weltraumorganisation ESA mit PHOEBUS einen Demonstrator für eine neue Oberstufe der Ariane 6, die viele Elemente aus superleichten Verbundwerkstoffen enthalten soll. Mit der Verwendung von Kohlefasern anstelle von Metall bei der Konstruktion, beispielsweise der Tanks, soll das Gewicht der Oberstufe reduziert werden. In Entwicklung, Bau und Test des Phoebus-Demonstrators arbeiten ArianeGroup und MT Aerospace eng zusammen.

ArianeGroup entwickelt elektrische Antriebssysteme für Satelliten, die für den Transfer in die Umlaufbahn sowie Lage-, Flug- und Bahnregelung eingesetzt werden. Die am Standort Lampoldshausen entwickelte RIT 2X-Reihe verfügt über Hochfrequenz-Ionen-Triebwerke.
Diese Ionen-Radiofrequenz-Antriebstechnik (RIT) ist auf den Einsatz im Orbittransfer, der Positionsbeibehaltung und auf Missionen zur Erforschung der Tiefen des Weltraums zugeschnitten.

ASTRO- UND FEINWERKTECHNIK ADLERSHOF
Technologieprogramme bei der Astro- und Feinwerktechnik Adlershof GmbH zielen auf die Entwicklung, Verbesserung und Qualifikation von langlebigen und präzisen Reaktionsrädern. Wir forschen u. a. an der Erhöhung der Lebensdauer (z.B. durch reibungsarme Lager) und der Reduktion von Vibrationen und Geräuschen. Im Bereich der Umweltsimulation führen wir mechanische Tests (Vibration, Schock, statische Last) nach internationalen und nationalen Standards durch. Unsere Reaktionsräder finden ihren praktischen Einsatz in Raumfahrtmissionen - insbesondere bei Satelliten für die Erdbeobachtung, Kommunikation, Wissenschaft und zivile Sicherheit.