Präzise Satellitennavigation
Neue Anwendungen und die Unterstützung kommerzieller Geschäftsmodelle noch stärker in den Vordergrund gerückt werden. Navigationsdienste müssen aufgrund von Störangriffen robuster gestaltet werden - für eine sicherere Mobilität.
OHB & TESAT
Das europäische Navigationssystem Galileo liefert hervorragende Positionierungs-, Navigations- und Zeitgebungsdienste. Aktuell können vermehrte Störungsversuche und Bedrohungen, wie z.B. Cyberangriffen wahrgenommen werden. Ebenso sind Navigationssysteme stark abhängig von der Bodeninfrastruktur, um Zeitdaten zu synchronisieren. Laserbasierte optische Inter-Satelliten-Verbindungen können die Wirkung von Störversuchen im Orbit und die Abhängigkeit von Bodenstationen minimieren. Dabei will man die optische Kommunikation für das Navigationssystem Galileo ertüchtigen, um die Systeme robuster und autonomer zu gestalten.
Damit beabsichtigt man auch zum amerikanischen Navigationssystem GPS aufzuschließen, wo entsprechende Projekte bereits aufgesetzt wurden. Deshalb wurde die ESA-Mission OpSTAR ins Leben gerufen, um sich diesem Thema in Europa zu widmen.
OpSTAR: Technologiesprung in der Satellitennavigation
Im Auftrag der ESA führt die OHB System AG im Projekt OpSTAR (Optical Synchronized Time And Ranging) derzeit eine Studie, um das Potenzial von optischen Technologien für die Satellitennavigation zu untersuchen.
Zielsetzung ist die Entwicklung von Schlüsseltechnologien und Konzepten für die optische Zeitübertragung und Entfernungsmessung zwischen verschiedenen Satelliten einer Konstellation. Für Navigationssatellitensysteme hat das den Vorteil, dass die Anzahl der für die Validierung von Navigationssignalen benötigten Bodenstationen drastisch reduziert werden kann. Zudem erlaubt die Möglichkeit der Zeitübertragung mittels optischer Verbindungen die Verlagerung einer störungsanfälligen Kernkomponente aktueller Navigationssatelliten auf den Boden: der Atomuhren. Dadurch können die Satelliten kleiner werden und sind weniger komplex, während gleichzeitig die Genauigkeit und Robustheit der gesendeten Navigationssignale zunehmen.
Das Projekt OpSTAR ist der erste Schritt zu einem möglichen Demonstrator für optische Zeitsynchronisation und Entfernungsmessung im Orbit. Voraussetzung dafür ist allerdings die Zusicherung ausreichender finanzieller Unterstützung der ESA-Mitgliedsstaaten für das Projekt auf der ESA-Ministerratskonferenz in Bremen im November.
LEO-PNT: Stärkung und Weiterentwicklung des europäischen Navigationssatellitensystems Galileo
Die OHB System AG realisiert im Unterauftrag der spanischen Unternehmensgruppe GMV vier Demonstratorsatelliten für das Navigationssatellitenprogramm LEO-PNT (Low Earth Orbit – Positioning Navigation Timing) der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Im Zuge der geplanten Demonstratormission sollen die Satelliten in einem niedrigen Erdorbit platziert werden, um die Signale der Satelliten des europäischen Navigationssystems Galileo zu verstärken und neue Frequenzbänder zu erschließen.
In einer späteren Ausbaustufe ist der Aufbau einer flächendeckenden LEO-PNT-Konstellation geplant. Dadurch kann die Resilienz des Gesamtsystems deutlich erhöht werden und es werden die Voraussetzungen geschaffen, um zahlreiche neue Anwendungen – darunter auch das autonome Fahren – zu ermöglichen. Durch LEO-PNT sollen die Fähigkeiten Europas im Bereich der Satellitennavigation gestärkt und weiterentwickelt werden.
Zur Vermeidung von Weltraumschrott wurde das Design der LEO-PNT-Satelliten so gestaltet, dass es aktuell geltende Standards noch übertrifft: Mit Hilfe ihres Antriebssystems und eines Segels werden die Satelliten bereits kurze Zeit nach Missionsende ihre Umlaufbahn aktiv verlassen, absinken und schließlich in der Erdatmosphäre verglühen.
JENA-OPTRONIK
Raumfahrt ist in unserem modernen Leben unverzichtbar geworden. Ein Tag ohne Raumfahrt ist heute nicht mehr möglich – und Technologie aus Jena ist immer dabei. Seit Jahrzehnten unterstützen wir mit unseren Produkten (Sternsensoren, LiDARE, Raumfahrt Optik & Elektronik) erfolgreich zukunftsweisende Raumfahrtmissionen "Aus dem All für unsere Erde".
Wir sind stolz darauf, ein breites, internationales Spektrum von Raumfahrtunternehmen zu unseren Kunden zählen zu dürfen, darunter die weltweit führenden Raumfahrtfirmen und Agenturen sowie auch viele KMUs und Start-Ups aus dem Bereich "New Space".
So groß der Weltraum auch ist: für Ungenauigkeiten ist kein Platz. Sternsensoren sorgen auf Basis von Bildaufnahmen des Sternhimmels und dem Vergleich mit einer integrierten Sternkarte für die korrekte Ausrichtung und Flugbahn von Satelliten, Sonden und Raumschiffen.
Die breite Produktpalette der Sensoren sorgt dafür, dass von Kleinsatelliten-Missionen sowie Konstellationen bis hin zu hochkomplexen Wissenschaftsmissionen fast jedes Programm mit einem unserer Sternsensoren ausgestattet werden kann.