Schwerer Transporthubschrauber (STH) in der Schwebe 

Mit der Bekanntgabe zur Aufhebung des Vergabeverfahrens (wegen Unwirtschaftlichkeit der Angebote) im Projekt „Schwerer Transporthubschrauber (STH)“ am 29.09.2020 gab das BMVg bekannt, über das weitere Vorgehen bis Ende 2020 zu entscheiden. Eine solche Entscheidung ist bis heute jedoch nicht getroffen worden, was auch am Einspruch eines Anbieters liegt.

Nachdem der Rüge des Herstellers von der Vergabestelle des Bundes nicht stattgegeben wurde, hat dieser nunmehr einen Nachprüfungsantrag bei der Vergabekammer des Bundes (Bundeskartellamt) gestellt. Wie die Zeitung DIE WELT berichtet, ist die mündliche Verhandlung für Anfang Februar terminiert. Jedoch scheint auch dieser Termin mittlerweile auf unbestimmte Zeit verschoben worden zu sein, wie hartpunkt.de berichtet.

Nachdem der Direktkauf beim Hersteller (Direct Commercial Sale) gescheitert ist, wurde durch das BMVg noch im vergangenen Jahr ein Foreign Military Sale (FMS) Verfahren initiiert. Mit einem Letter of Request (LoR), werden gegenwärtig Angebote für die ehemaligen Wettbewerber bei der US-Regierung eingeholt.

Gleichwohl hat das deutsche CH-53K-Industriekonsortium, dem unter anderem Rheinmetall, Autoflug, Collins Aerospace, Hensoldt, MTU Aero Engines, Rohde & Schwarz, Vincorion und ZFL angehören, diese Woche das Teaming-Agreement mit Lockheed Martin erneuert. Zudem wurde ein weiteres deutsches Unternehmen aus Bereich Simulation & Training in das CH-53K-Industriekonsortium aufgenommen.

Währenddessen hat Boeing im Dezember 2020 die 14. CH-47F an die Königlich-Niederländische Luftwaffe (RNLAF) ausgeliefert. Durch ein Abkommen werden sechs weitere Chinook-Hubschrauber der RNLAF auf die neueste F-Modell-Konfiguration umgerüstet, wodurch die Einheitlichkeit der Systeme für die gesamte Flotte der 20 Chinooks sichergestellt wird.