Mittelstand treibt klimaneutrales Fliegen!

- 170 deutsche Ausrüster mit 40.000 Beschäftigten sind unverzichtbare Enabler für klimaneutrale Luftfahrt bis 2050: In jedem heute weltweit ausgelieferten Flugzeug fliegen High-Tech-Produkte „Made by German Mittelstand“ mit
- Klimaneutrales Fliegen erfordert Innovationen und Disruptionen: zentral sind Ausbau LuFo und Plattform zur Simulation und Optimierung des Gesamtsystems Luftfahrt
- ILA Berlin vom 22-26. Juni 2022: International Supplier Center (ISC) größter Anziehungspunkt für globale Aerospace-Zulieferer
Die mittelständisch geprägte Ausrüstungsindustrie treibt mit ihrem breiten Portfolio – Ausrüstung, Werkstoffe, Komponenten und Ingenieurdienstleister – die klimaneutrale Luftfahrt. Dieses aktuelle Thema stand heute im Vordergrund der BDLI-Gesprächsreihe „AeroSpace Insights“. Branchenexperten diskutierten in Berlin die großen Herausforderungen des klimaneutralen Fliegens, die tragende Rolle und Chancen der mittelständisch geprägten Ausrüstungsindustrie bei der Lösung sowie die Forderungen an die Politik für das Ziel der Klimaneutralität bis 2050.
Die ca. 170 bundesweit ansässigen Ausrüstungsunternehmen bilden neben den Herstellern von Flugzeugzelle und Antrieb die 3. Säule der Luftfahrtindustrie. Sie sind die „Hidden Champions“ der Branche und an allen zivilen Flugzeug-Programmen auf dem Weltmarkt beteiligt - in jedem der weltweit hergestellten und ausgelieferten Verkehrsflugzeuge steckt Spitzentechnologie „Made in Germany“. Die überwiegende Anzahl sind kleine und mittelständische Firmen, aber auch große familiengeführte und börsennotierte Unternehmen zählen zur deutschen Ausrüstungsindustrie. Rund 40.000 Beschäftigte entwickeln und stellen unverzichtbare Produkte für die klimaneutrale Zukunft her, indem sie innovative Technologien zu marktreifen, wettbewerbsfähigen Produkten machen: Ob bei CO2-neutralen Antrieben (Wasserstoff oder Brennstoffzelle), drastischen Gewichtsreduzierungen (neue Materialien und Kabinen-Konzepte) oder in Sachen Kreislaufwirtschaft – ihr Portfolio ist weit.
„Die mittelständisch geprägten Ausrüster bilden das Rückgrat der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie und sie sind einer der wesentlichen ‚Enabler‘ für ein klimaneutrales Fliegen. Für den aktuellen Umbruch benötigt die Ausrüstungsindustrie allerdings konkrete Unterstützung und Investitionen von Seiten der Bundesregierung, um ihre Rolle in der Transformation optimal ausfüllen zu können“, sagt BDLI-Vizepräsident Luftfahrt, Ausrüstung und Werkstoffe, Josef Köcher.
Martin Kroell, BDLI-Mittelstandsbeauftragter und Mitglied des Präsidiums ergänzt: „Ohne Mittelstand keine Klimaneutralität – ein sehr großer Teil der Wertschöpfung eines Flugzeugs wird in der Lieferkette erbracht und damit in Ausrüstung, Werkstoffe und Komponenten. Die Herausforderung der Klimaneutralität bis 2050 sehen wir, die ‚Hidden Champions unserer Branche‘, als große Chance.“ Mit Blick auf die vom 22.-26. Juni stattfindenden Leitmesse ILA Berlin, bei der Nachhaltigkeit, Innovationen und Technologien im Fokus stehen, hebt Kroell hervor: „Klimaneutrales Fliegen wird auch auf der ILA Berlin eine zentrale Rolle einnehmen. Nirgendwo sonst auf der Welt kommt so viel Zuliefer-Know-how zusammen: im International Supplier Center ISC werden über 300 Aussteller ihre Innovationen präsentieren.“
Manfred Hader, Senior Partner der Unternehmensberatung Roland Berger, beobachtet die Branchenentwicklung: „Die Reduktion von Emissionen ist die größte Herausforderung für die Luftfahrt in den kommenden Jahren. Lösungen für ein klimafreundliches Fliegen sind allerdings in Sicht und werden bereits systematisch entwickelt und umgesetzt. Die deutsche Luftfahrtindustrie ist hieran maßgeblich beteiligt“.