ESA-Ministerratskonferenz 2025: BDLI fordert klare Investitionsentscheidungen bei der Raumfahrt

Am 26. und 27. November 2025 entscheidet die Ministerratskonferenz der Europäische Weltraumorganisation (ESA) in Bremen über die Zukunft Europas im All – und über Deutschlands Rolle in einem der wichtigsten Zukunftsmärkte der Welt.
Der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) hat aus diesem Anlass ein Positionspapier mit Zeichnungsvorschlägen in den Programmlinien der ESA erarbeitet. Darin wird eine deutliche Aufstockung des deutschen Beitrags (sechs Mrd. Euro) und ein starkes nationales Raumfahrtprogramm (500 Millionen Euro) gefordert.
BDLI-Hauptgeschäftsführerin Marie-Christine von Hahn: „Deutschland steht bei der Raumfahrt vor einer Richtungsentscheidung. Verpassen wir jetzt den Einstieg in wichtige Zukunftsprogramme, riskieren wir langfristige große Nachteile. Damit Deutschland ein verlässlicher und technologisch führender Partner innerhalb der ESA und der EU bleibt, fordert der BDLI gezielte Investitionen in zentrale Programmlinien. Denn im Weltall gilt: Wer oben nicht dabei ist, macht sich unten erpressbar.“
Die Konferenz markiert einen Wendepunkt: Sie stellt die Weichen für die europäische Raumfahrtstrategie und damit auch für die wirtschaftliche, sicherheitspolitische und technologische Souveränität Deutschlands.
Die Investitionsprioritäten des BDLI an einigen substanziellen Programmen hier beispielhaft im Überblick:
- Umwelt- & Katastrophenschutz: Ausbau des Copernicus-Programms und Förderung neuer Erdbeobachtungstechnologien (Radar/Optik, FutureEO).
- Unabhängiger Zugang zum All: Sicherung und Weiterentwicklung der Ariane 6, Unterstützung von Microlaunchern, Wiederverwendbarkeit und In-Orbit-Technologien.
- Sichere Satellitennavigation: Beteiligung an LEO-PNT, Förderung optischer Intersatellitenkommunikation (OpSTAR), Ausbau der strategischen ESA-Navigationsaktivitäten (NAVISP und Future NAV)
- Krisensichere Kommunikation: Investitionen in Quantenkommunikation (SAGA, EAGLE-NEXT), Ausbau der Unterstützung im Bereich Secure Communications, u.a. zu Cyber- und Kryptosystemen, insbesondere mit Blick auf IRIS², Schutz der raumgestützten Infrastruktur.
- Starke Raumfahrtindustrie: Aufstockung der ESA-Technologieprogramme (GSTP, ARTES), gezielte Förderung von KI, Robotik, CFK und autonomen Systemen.
- Internationale Zusammenarbeit: Beteiligung am Mondlander Argonaut, Aufwuchs des Budgetrahmens für E3P, Förderung von In-Orbit-Manufacturing und Post-ISS-Szenarien.
- Sicherheit & Verteidigung: Erdbeobachtung für militärische Lagebilder, sichere Navigation, Abwehr von Bedrohungen aus dem All, flexible Trägersysteme für Kriseneinsätze.
- Wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen: Bürokratieabbau, beschleunigter Mittelabfluss, Stärkung technologischer Souveränität, Förderung innovativer Geschäftsmodelle, Staat als Ankerkunde zur Kommerzialisierungsförderung.
Die ESA-Ministerratskonferenz findet alle drei Jahre statt. Die dort beschlossenen Investitionen fließen in Form von Aufträgen unmittelbar in die heimische Industrie der teilnehmenden Länder zurück. Eine Beteiligung Deutschlands ist deshalb nicht nur technologiepolitisch entscheidend – sie stärkt direkt die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und den Erhalt von Schlüsselkompetenzen am Standort.
Das vollständige BDLI-Positionspapier zur ESA-Ministerratskonferenz 2025 finden Sie hier. Besuchen Sie auch unsere neue Informationsseite zur ESA MK 2025.