Branchendaten 2024: Deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie im Aufwind

Berlin, 22.05.2025 - Der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) gibt seine Branchendaten des abgelaufenen Jahres 2024 bekannt.
„Luft- und Raumfahrt ist eine Zukunftsindustrie in Deutschland. Unsere Unternehmen wachsen entgegen dem allgemeinen Trend kontinuierlich und tragen entscheidend zur Souveränität Deutschlands und Wettbewerbsfähigkeit in der Welt bei“, sagte Dr. Michael Schöllhorn, Präsident des BDLI.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024 lag der Gesamtumsatz der Branche bei 52 Mrd. Euro (+13%), davon entfielen auf die zivile Luftfahrt 39 Mrd. Euro (+18%, 2023: 33), militärische Luftfahrt 10 Mrd. (unverändert) und Raumfahrt 3 Mrd. Euro (unv.). Die Branche wuchs in 2023 bereits um 18%, in der 10-Jahresbetrachtung um 56%. Die Anzahl der Beschäftigten liegt beim Rekordwert von 120.000 (+ 4%, 2023: 115.000). Die Exportquote bleibt bei 67% (unv.), die Investitionen in Forschung und Entwicklung bei 3,6 Mrd., einem Anteil von 7% am Gesamtumsatz (2023: 3,8 Mrd., 8%).
Industrie ist Garant für Wettbewerbsfähigkeit und Souveränität
„Deutschland steht vor besonderen Herausforderungen, für deren Bewältigung die Unternehmen die Luft- und Raumfahrtindustrie bereitsteht: wachsende Sicherheits- und Verteidigungserfordernisse, der Wettlauf im All und nicht zuletzt die Führungsrolle bei der zivilen Luftfahrt. Daher ist es wichtig, dass die Politik die notwendigen Rahmenbedingungen setzt. Unsere Unternehmen sind durch Investitionen in Vorleistung gegangen, jetzt muss die Politik ihren Beitrag liefern“, so Dr. Schöllhorn weiter.
Das Sondervermögen für die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands muss nun entschlossen auf den Weg gebracht und konsequent bei heimischen Unternehmen investiert werden, Stichwort: Buy European. Bei der Raumfahrt ist die Bundesregierung aufgerufen, eine aktive Rolle von Deutschlands Raumfahrt in der Europäische Weltraumorganisation (ESA) einzunehmen: ein Engagement in Höhe von 6 Milliarden ist zielführend. Um die weltweite Führungsrolle bei der Luftfahrt zu sichern, ist das Bekenntnis zu einer starken Luftfahrtforschung notwendig.
Zudem werden der Branche an manchen Stellen durch fragile Lieferketten, den anhaltenden Zollkonflikt sowie ein Übermaß an Bürokratie oder Dual Use-Hemmnissen bei ihrem Erfolgskurs noch Steine in den Weg gelegt. „Wir fordern die Bundesregierung auf, eine neue deutsch-europäische Industriepolitik auszurufen, mit der Sicherheit und Wohlstand für unser Gemeinwesen ermöglicht werden. Unsere Branche ist ein wichtiger Innovationstreiber, der auf viele andere Wirtschafts- und Gesellschaftsbereiche abstrahlt“, so Dr. Schöllhorn abschließend.
Die Daten stammen aus einer jährlich erfolgenden Erhebung des BDLI bei den Mitgliedsunternehmen des Verbands.