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Luft- und Raumfahrtrepublik Deutschland: Bremen

Bremen ist einer der führenden Standorte der deutschen Raumfahrt und steht für exzellente Forschung, Hightech-Industrie und internationale Kooperation. Mit seiner dichten Konzentration an Raumfahrtunternehmen, renommierten Forschungseinrichtungen und Hochschulen bietet das Bundesland entlang der Weser optimale Bedingungen für Innovation und technologischen Fortschritt. Die starke Vernetzung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sowie eine gezielte Förderung machen Bremen besonders attraktiv.

Bürgermeister von Bremen, Dr. Andreas Bovenschulte

Lächelnder Andreas Bovenschulte

„Bremen ist Schiffbau. So denken sicher viele Binnenländer und es ist ihnen nicht zu verdenken. Fakt aber ist: Bremen ist seit 100 Jahren auch Luft- und Raumfahrtstandort. Und zumindest in Europa, so behaupten wir nicht ohne Stolz, sogar der Luft- und Raumfahrtstandort. In der "City of Space" liegen wissenschaftliche Forschung, betriebliche Entwicklung und der Bau von Fluggeräten sehr eng beieinander. Die Raumfahrtindustrie steht eindrucksvoll für den Technologiestandort und den Strukturwandel in Bremen. Sie ist eine Schlüsselbranche der modernen Industrie- und Informationsgesellschaft, unverzichtbar für die Wissenschaft und den Klimaschutz. Ich würde sogar sagen: Sie ist seit Jahrzehnten ein Technologie-Schrittmacher.

Der Hubschrauber wurde in Bremen erfunden – von Heinrich Focke. Selbiger konstruierte auch die "Condor", das erste deutsche Langstrecken-Flugzeug. Und auch die VFW 614, der erste Düsenjet aus bundesrepublikanischer Produktion, wurde hier gebaut. Das alles mündete in den Airbus und bis heute ist das Bremer Werk ein wesentlicher Teil der Flügelproduktion.

Der "Entwicklungsring Nord" – besser bekannt als ERNO – war ab 1964 ein Pionier der deutschen und europäischen Raumfahrt. Das legendäre "Spacelab", das von 1983 bis 1998 immerhin 22-mal im Bauch eines Space-Shuttle der NASA im All war, ist von ERNO-Ingenieurinnen und Ingenieuren ersonnen und in Bremen gebaut.

Genug der Historie, denn Luft- und Raumfahrt in Bremen sind zwar ein Thema mit Geschichte, aber keines der Geschichte, sondern vielmehr der Zukunft.“

„Heute wissen wir mehr als 140 Firmen und 20 Institute aus diesem Bereich in unserem Bundesland. Vier Milliarden Euro Umsatz werden so Jahr für Jahr generiert. Zusammen beschäftigen sie rund 12.000 Beschäftigte.“
Dr. Andreas Bovenschulte
Bürgermeister von Bremen

„Und: Gemessen an der Bevölkerungszahl hat Bremen die höchste Beschäftigungsdichte in der Luft- und Raumfahrt bundesweit. An raumfahrtwissenschaftlichen Instituten arbeiten Frauen und Männer beispielsweise im Rahmen der "Mars-Perspektive" ganz konkret an Fragen, die bei einer Besiedelung des Mars relevant werden. Und ich muss mich korrigieren: Weil das so vielschichtig und wichtig ist, arbeiten daran nicht nur Menschen mit raumfahrtwissenschaftlichem Know-how, sondern beispielsweise auch Philosophen. In der Bremer Raumfahrt-Schmiede OHB entstehen verschiedenste Satelliten gewissermaßen in Serie. Der Fallturm des Bremer Zentrums für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) ist europaweit einzigartig und gehört zweifellos zu den Bremer Markenzeichen.“

 

 

Es hat also seinen guten Grund, dass Bremen im November dieses Jahrs vor einer ganz bedeutenden Tagung steht: der ESA-Ministerratskonferenz. Die Vertreterinnen und Vertreter der 22 ESA-Mitgliedsstaaten beraten und beschließen dann in Bremen über wesentliche Fragen und Programme der Raumfahrtpolitik, die weit in die Zukunft reichen. Wir nehmen das ganz selbstbewusst als deutliches Indiz dafür, dass Bremen sich völlig zu recht "City of Space" nennt.

Airbus DS Airborne Solutions GmbH (ADAS)

  • Standort: Bremen
  • Gründungsjahr: 2012
  • Personal: 300 Mitarbeiter
  • Geschäftsfelder: Beratung, Training, Support, Betrieb und Wartung für Unbemannte Luftfahrtsystem (Uncrewed Aerial Systems) und Frachtladesystem (Cargo Loading Systems)
Bremen ist ein Innovationsstandort, an dem wir bei der Airbus DS Airborne Solutions GmbH die Attraktivität und Effizienz der Luftfahrt und unbemannter Luftfahrtsysteme (UAS), durch innovative Technologien, nachhaltige Lösungen und sichere Betriebsstandards steigern.
Tim Behrens
CEO der Airbus DS Airborne Solutions GmbH

Die Airbus DS Airborne Solutions GmbH ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft von Airbus Defence and Space und bietet exzellente sowie zuverlässige Dienstleistungen und Lösungen in den Bereichen Uncrewed Aerial Systems (UAS) Services und Cargo Loading Systems (CLS) an. Speziell auf die Bedürfnisse unserer Kunden angepasst stehen wir mit unserem Wissen bereit, wenn es um die Themen Luftfahrtgeräte und- Systeme, Beratung, Training, Support, Betrieb und Wartung geht. Insbesondere für den Bereich UAS bieten wir zusammen mit unseren Partnerfirmen die Erweiterung von Systemen um innovative Nutzlasten für den Einsatz an Land, in der Luft und auf der See sowie die umfassende Einsatzunterstützung für UAS.

Aktuelle UAS-Projekte:


German Heron TP (GHTP)

Das System bietet UAS-Fähigkeiten im Bereich der strategischen, luftgestützten Aufklärungsdrohnen für die deutschen Streitkräfte. Der GHTP, hergestellt von der Firma Israel Aerospace Industries (IAI), wurde von der ADAS an die Anforderungen der Bundeswehr angepasst, um die strategischen und taktischen Einsatzmöglichkeiten zu erweitern und gleichzeitig die Interoperabilität mit den NATO-Partnern zu gewährleisten. Der GHTP ist ein UAS für mittlere Flughöhen und eine lange Einsatzdauer (MALE-Klasse). Als erstes System dieser Klasse hat das UAS die STANAG 4671 Zertifizierung erhalten, welche die Lufttüchtigkeit und die weltweite Einsatzfähigkeit ermöglicht. Die Aufgaben der ADAS umfassen die Flugvorbereitung, die Dokumentation, die Lufttüchtigkeit, die Wartung, Reparatur und Überholung sowie das Ersatzteilmanagement für die Drohnen.

Frontex

Die ADAS und ihr langjähriger Partner IAI bieten der Europäischen Agentur für Grenz- und Küstenwache Frontex für den maritimen Bereich unbemannte Luftüberwachungsdienste an. Gemäß dem Ende 2024 unterzeichneten Folgerahmenvertrag wird das Mittel- und Langstreckensystem Maritimer Heron weitere vier Jahre für Frontex im europäischen Luftraum über dem Mittelmeer eingesetzt. Alle gesammelten Daten werden direkt an die Frontex-Einsatzzentrale in Warschau und an die Kontrollzentren der jeweiligen Gastländer weitergeleitet und dort verarbeitet.

CLS-Portfolio:

Im Bereich der Frachtladesysteme decken wir die Konstruktion und Produktion sowie die Instandhaltung von einzelnen Komponenten für Passagier-, Fracht- und Militärflugzeuge ab. Darüber hinaus planen und fertigen wir Komponenten für die Pax-to-Freighter Umrüstung.

airbusds-airborne.com/

OHB SE

  • Gründungsjahr: 1981
  • Standorte: Hauptsitz Bremen sowie in Deutschland auch Oberpfaffenhofen, Augsburg, Mainz und Salem. Weitere Tochterfirmen in Belgien, Griechenland, Italien, Österreich, Tschechische Republik, Luxemburg, Schweden, Großbritannien, Chile und Französisch-Guyana
  • Personal: rund 3500 Mitarbeitende
  • Spezialgebiete: Satelliten für Erdbeobachtung, Science- und Explorationsmissionen, Launcher und Bodensegmente

Die OHB SE ist ein deutscher Raumfahrt- und Technologiekonzern und eine der führenden unabhängigen Kräfte in der europäischen Raumfahrtindustrie. Mit langjähriger Erfahrung in der Realisierung anspruchsvoller Projekte ist die OHB SE im internationalen Wettbewerb hervorragend aufgestellt und bietet ihren Kunden ein breites Portfolio an innovativen Produkten in den drei Geschäftssegmenten: SPACE SYSTEMS, AEROSPACE und DIGITAL. Mit diesen deckt die OHB SE die gesamte Wertschöpfungskette der Raumfahrtindustrie ab: Von der Entwicklung und Realisierung schlüsselfertiger Raumfahrtsysteme für alle Anwendungen über die Komponentenfertigung für verschiedene Trägerraketen-Programme bis hin zu Serviceaktivitäten wie dem Satellitenbetrieb und der Verarbeitung und Bereitstellung der gesammelten Daten. Das Unternehmen beschäftigt rund 3.500 Mitarbeitende an 18 Standorten und erwirtschaftet eine Gesamtleistung von rund EUR 1,0 Mrd (2024)

Hinter all unseren Unternehmen stehen ganz besondere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit Leidenschaft, Sachverstand und tollen Ideen an ihre Aufgaben herangehen.
Marco Fuchs
Vorstandsvorsitzender der OHB SE

Kern und Treiber des wirtschaftlichen Erfolgs und Wachstums der OHB SE ist das deutsche Tochterunternehmen OHB System AG mit Hauptsitz in Bremen. Das auf Satellitensysteme und Raumfahrtanwendungen spezialisierte Unternehmen wurde im Januar 2010 mit der Entwicklung und dem Bau von 14 Satelliten des europäischen Navigationssystems Galileo beauftragt - inzwischen wurden insgesamt 34 Galileo-FOC Satelliten geordert. Kaum ein Jahr später konnte sich die OHB System AG gemeinsam mit Thales Alenia Space aus Frankreich den Auftrag für die Entwicklung und den Bau der europäischen Wettersatelliten Dritter Generation (MTG) sichern. Beide Aufträge haben ein Gesamtvolumen von rund 1,3 Milliarden Euro.

Bereits 2001 konnte sich das Unternehmen im Wettbewerb um die Entwicklung und den Bau des deutschen Radar-Aufklärungssatelliten-Systems SAR-Lupe gegen die Konkurrenz durchsetzen. Dieses Programm, bestehend aus fünf identischen Satelliten und einer Bodenstation, wurde fristgerecht und im Kostenrahmen im Dezember 2008 an den Nutzer, das Kommando Strategische Aufklärung der Bundeswehr, übergeben. Parallel zu der Umsetzung von SAR-Lupe entwickelte die OHB System AG das Konzept einer kleinen, kostengünstigen geostationären Satellitenplattform SGEO, die heute im Rahmen des ESA ARTES 11-Programms weiterentwickelt und gebaut wird. Eine erste Flugmission mit der SGEO-Plattform wurde 2009 mit dem spanischen Satellitendienstleister Hispasat vertraglich festgelegt; der Start des Satelliten H36W-1 erfolgte Anfang 2017. Weitere Missionen auf Basis der SGEO-Plattform wurden in den folgenden Jahren gestartet, beispielsweise das europäische Datenrelaissystem „EDRS“ der ESA (2019) oder die deutsche Telekommunikationsmission „Heinrich-Hertz“ des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), der am 6. Juli 2023 gestartet wird.

OHB ist ein starker und attraktiver Arbeitgeber mit einem herausragenden Purpose: We utilize space to find answers to the complex questions of our time. Wir sind fest davon überzeugt, an den zentralen und faszinierenden Themen unserer Zeit mitzuarbeiten. All diese Projekte wären ohne die Mitarbeitenden bei OHB, ohne die Menschen hier, nicht möglich. Sie sind der Kern und das Herzstück unseres Unternehmens.
Ramona Stockinger
Director, Talent, Development & Engagement

Entwicklung für den Raumfahrtstandort Deutschland

Das Münchener Traditionsunternehmen Kayser-Threde GmbH wurde 2007 in die OHB-Gruppe integriert und zum 1. September 2014 mit der OHB System AG verschmolzen und ist maßgeblich am Erfolg und Fortschritt in diesem Geschäftssegment beteiligt. Das Unternehmen konnte sich im MTG-Projekt wichtige Arbeitspakete auf Systemebene der Nutzlasten sichern und ist somit in der Lage, innovative Technologien und entsprechende Kompetenzen für den Raumfahrtstandort Deutschland zu entwickeln. Die umfangreiche Angebotspalette der OHB System AG am Standort Oberpfaffenhofen bei München beinhaltet Systemlösungen für bemannte und unbemannte Raumfahrtmissionen, optische Nutzlast-Systeme und Prozessleittechnik. Neben dem Technologieerprobungsträger TET-1, einer Experimental-Satellitenplattform im Auftrag des DLR, wurde das Unternehmen mit dem Hyperspektralsatelliten EnMAP (Launch 2022) als weiteres nationales Satellitenprojekt im Hauptauftrag betraut.

www.ohb.de

ZARM - Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation

  • Gründungsjahr: 1985
  • Sitz: Bremen
  • Anzahl der Mitarbeitenden: ca. 130
  • Fach- bzw. Spezialgebiet: Weltraumforschung, Strömungsmechanik

Bremerinnen und Bremer kennen das Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) vor allem aufgrund der ungewöhnlichen Architektur des Bremer Fallturms. Das 146 Meter hohe Gebäude ist Sinnbild einer weltweit einmaligen Forschungsinfrastruktur inmitten des Technologieparks an der Universität Bremen.

Als international beachtetes Forschungszentrum weist das ZARM eine multidisziplinäre Expertise in der Raumfahrtwissenschaft und -technologie auf, mit Schwerpunkten in der Strömungsmechanik und Explorationsforschung. Die Forschung deckt dabei experimentelle, theoretische und numerische Untersuchungsansätze in der Grundlagenforschung ab und widmet sich zugleich der Entwicklung von Technologien für Weltraummissionen und Mikrogravitationsexperimenten.

Das wichtigste Labor des ZARM ist der Bremer Fallturm. Er wird von der ZARM Fallturmbetriebsgesellschaft betrieben und bietet Forscherinnen und Forschern aus der ganzen Welt die Möglichkeit für Kurzzeitexperimente unter den Bedingungen der Schwerelosigkeit. Seit 2022 wird der Fallturm durch den GraviTower Bremen Pro ergänzt. Beide Labore stellen für wissenschaftliche Forschungsgruppen aus den verschiedensten Fachgebieten eine attraktive und zugleich kostengünstige Alternative zur Forschung im Weltraum dar.

Darüber hinaus nimmt das ZARM auch seine gesellschaftliche Verantwortung wahr. Wir engagieren uns stark für die Förderung junger Wissenschaftler:innen, Studierender und Schüler:innen und bieten verschiedene Nachwuchs-Programme an. Unser Ziel ist es insbesondere den Anteil der Mädchen, die sich für MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) interessieren, zu erhöhen, da Frauen in diesen Bereichen immer noch unterrepräsentiert sind.