STRATEGISCHE ZUKUNFTSBRANCHE

Die Luft- und Raumfahrt ist ein internationaler Wachstumsmarkt. Seine Wachstumsperspektiven mit 5% pro Jahr sind glänzend: Aufträge für über 30.000 Großraumflugzeugen erwartet uns in den kommenden beiden Jahrzehnten. Dies entspricht einem Wert von 5 Billionen Dollar – mehr als die jährliche Wirtschaftsleistung der Bundesrepublik. Dabei sind der weltweite Mobilitätsbedarf und der Ersatz von älteren Flugzeuggenerationen mit hohem Kerosinverbrauch die wesentlichen Wachstumstreiber.

Die zunehmende Bedeutung der Vernetzung auf allen Ebenen der Gesellschaft, aber auch neue Herausforderungen angesichts der Instabilität der sicherheitspolitischen Lage, in dringenden Umweltfragen oder zur Lösung von Migrationsfragen werden zu einer noch größeren Nachfrage moderner Raumfahrtanwendungen führen. 

Die wirtschaftliche und strategische Bedeutung der Luft- und Raumfahrt für eine exportorientierte Volkswirtschaft in einer zunehmend globalisierten Welt ist demzufolge kaum zu überschätzen.

CHANCEN UND HERAUSFORDERUNGEN 

Trotz dieser positiven Aussichten gilt es, große Herausforderungen zu meistern. Sie sind bedingt durch scharfen Wettbewerb am Weltmarkt, da unsere Industrie für etablierte wie für aufstrebende Industrienationen von höchster strategischer Relevanz ist. So stellen die USA wesentlich mehr öffentliche Mittel für die Luft- und Raumfahrt zur Verfügung, und in China ist die gesamte Industrie Aufgabe des Staates. Deutschland und Europa müssen sich für eine Chancengleichheit einsetzen, damit die heimische Industrie nicht zu stark benachteiligt wird. 

Damit wir unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit nicht aufs Spiel setzen, sollte Deutschland als Hochlohnland unbedingt von weiteren Belastungen für die Industrie absehen. Da wir vor allem für den Export produzieren – die Exportquote liegt in der Luftfahrt bei 70 % – treffen uns solche Belastungen mehr als andere Branchen, die in Deutschland einen großen Heimatmarkt haben. Und natürlich müssen gutes Fachpersonal und wettbewerbsfähige Arbeitsbedingungen gewährleistet sein.

In den kommenden Jahren stehen für unsere Industrie daher wichtige Weichenstellungen an. Globalisierung, Innovation und Technologie sind die entscheidenden Kräfte des 21. Jahrhunderts. Nur in ihrem harmonischen Dreiklang erschaffen wir konkurrenzfähige Produkte und schreiben die bisherige Erfolgsgeschichte fort.