Weltpremiere für innovativen Satellitenantrieb

Das System wird derzeit von Airbus Safran Launchers in Lampoldshausen unter dem Namen „Integrated Electric Propulsion Plugin-Module“ entwickelt. Die Technik ermöglicht es, Satelliten leichter und kleiner zu bauen.
Den Antrieb für das System liefert die Sonne: Ihre Energie speist über Solarpanele die Erzeugung eines Plasmas aus Xenongas im Triebwerk, dessen Ionenstrahl dann per Rückstoß den Satelliten antreibt. Und dies je nach Satellit mit nur einigen tausendstel Newton statt des bisher 100-fachen – im All zählt Effizienz eben mehr als PS-Stärke!
Meilenstein für effiziente Serienfertigung
Die Innovation von Airbus Safran Launchers kommt zur rechten Zeit, denn die Nachfrage nach künftig auf niedrigem Erdorbit von 160 bis 2.000 Kilometern Höhe fliegenden Satelliten wächst enorm. Die Vision: Kleine Satelliten von jeweils nur bis etwa 200 Kilo sollen – je nach Konzept – in Schwärmen von bis zu 4.000 Exemplaren auch noch die entlegensten Winkel der Erde mit modernsten Internetdiensten an den Rest der Welt anbinden. Für die Hersteller bedeutet dies eine vierfache Herausforderung: Die Komponenten der Satelliten müssen klein, leicht, in der Größe skalierbar und in Serie gebaut werden. Die Aufgabe ist immens, wenn man bedenkt, dass Satelliten bislang individuell gefertigte und teure Unikate sind.
Auf dem Weg hin zu solch einer Serienfertigung von Satelliten kann das Antriebsmodul von Airbus Safran Launchers ein Schlüssel sein. Es ist als Plug-in Modul konzipiert, das sämtliche Triebwerks-, Ansteuerungs- und Leitungssysteme integriert. Das Modul kann dann „per Stecker“ mit dem Satelliten verbunden werden. Bislang müssen die Komponenten eines Antriebs während der Fertigung an verschiedenen Stellen aufwändig integriert werden.
Ein Modell des innovativen Plug-in Moduls wurde Anfang März auf der traditionellen Washingtoner Messe „Satellite 2017“ erstmals der Öffentlichkeit präsentiert – wegweisendes Know-how aus Deutschland für die Raumfahrt von morgen.