Moderne Flugzeugproduktion: Von Nieten und Transportrobotern

Bohrroboter beschleunigt und verbessert Produktion
Die Landeklappen der weltweiten Verkaufsschlager A330 und A350 fertigt Airbus in Bremen. Entsprechend groß ist das Arbeitsvolumen für den neuen Kollegen: Der stationäre Roboter bohrt bis zu 5000 Nietbohrungen pro Tag. Und es wird noch besser: Künftig wird eine elektromagnetische Spindel verwendet, die durch alternierende Vorschubbewegungen feiner bohrt als dies mit bisherigen manuellen und teilautomatisierten Verfahren möglich gewesen ist. Lästige Bohrspäne werden dabei in so kleinen Partikeln erzeugt, dass diese komplett abgesaugt werden können.
Und schnell geht es auch: Das vollautomatisierte Verfahren senkt die Bearbeitungsdauer bei Bauteilen aus Titan etwa um die Hälfte. Zudem erzeugt die neue Bohrtechnologie weniger Hitze. Die Folge: Werkzeuge verschleißen geringer, und das eingesetzte Material wird weniger beansprucht. Der Wartungsaufwand für die elektromagnetische Spindel ist zudem praktisch null.
Autonomer Transportroboter im Einsatz
Neben dem neuen Bohrroboter setzt Airbus in Bremen zudem neuerdings einen autonomen Transportroboter ein. Dieser versorgt die Werker an den Landeklappen in jeder Situation mit Kleinwerkzeugen und Verbrauchsmaterialien. Und dank eines Navigationssystems hat Airbus Bremen ihm komplette Bewegungsfreiheit in der Produktionshalle geschenkt.
Nur der Anfang
Die innovative Bohrtechnologie wurde im Rahmen des Luftfahrtforschungsprojektes „Eitec“ von der Bundesregierung gefördert und im Rahmen eines R&T-Projektes bei Airbus bearbeitet. Die Technologie soll nach dem erfolgreichen Einsatz in Bremen künftig auch an anderen Airbus-Standorten und für andere Flugzeugteile eingesetzt werden.