Landwirtschaft auf dem nächsten Level

Diese Form der Präzisionslandwirtschaft ist nicht völlig neu. Ihr breiter Einsatz scheitert allerdings an der teils schlechten Internetanbindung in den ländlichen Räumen. Denn eine unterbrechungsfreie Verbindung mit dem Internet ist Voraussetzung, damit Traktoren exakt lokalisiert und die Geräte gesteuert werden können.
Stabile Internetanbindung auf dem Land – auch über die Landwirtschaft hinaus
Telespazio VEGA Deutschland hat daher gemeinsam mit der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) und dem Traktoren-Hersteller John Deere das Projekt agriloc initiiert. Die Partner erforschten zwischen 2014 und 2018 Möglichkeiten, die schwache oder fehlende Internetabdeckung auf dem Land zu kompensieren. Im Juni 2018 konnte Telespazio VEGA Deutschland nun ein hybrides Modem vorstellen, das Daten sowohl über Mobilfunk als auch über Satellit senden und empfangen kann. Je nach Verfügbarkeit nutzt es die jeweils beste Signalquelle. Kombiniert mit einem satellitenbasierten Lenksystem kann es künftig fest in Traktoren und anderen Fahrzeugen eingebaut werden, ältere Maschinen können nachgerüstet werden.
Des Weiteren hat Telespazio VEGA Deutschland ein System mit dem Namen Fullsat entwickelt, das Landwirten schnelles Internet über Satellit ermöglicht – unverzichtbar. Das System lässt sich einfach aufstellen, ist sofort betriebsbereit und kostet nicht mehr als ein Smartphone. Es wurde auf die Bedürfnisse von Landwirten abgestimmt und ist von der DLG erfolgreich getestet. Das Modem könnte perspektivisch auch eine Lösung für Privathaushalte sein, die auf dem Land eine schlechte Internetverbindung haben.
Erwartungen übererfüllt
Ursprünglich ging es den Projektpartnern nur um ein Demo-Projekt. Doch das tatsächliche Ergebnis übertrifft die Erwartungen bei weitem, so dass die Prototypen demnächst in die Produktentwicklung überführt werden. Landwirte können bereits einen DLG-Testbericht über das Telespazio VEGA Produkt für Internet über Satellit lesen.
Das Projekt wurde im Rahmen des ESA Integrated Applications Promotion Programms (ARTES 20) durchgeführt und mit Fördergeldern des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) ermöglicht. Die neuen Technologien können perspektivisch auf weitere Anwendungen rund um das Internet of Things übertragen werden. So können die Technologien etwa eingesetzt werden, um Solarenergie- oder Produktionsanlagen präzise zu überwachen. In der Logistik ermöglichen sie eine Fahrzeugverfolgung. Und im Bereich Robotik eröffnen sie neue Möglichkeiten der Machine-to-Machine-Kommunikation.